Engagement ohne Grenzen | Kolumne Klaus Nussbaum

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ich weiß nicht, wie es Ihnen gegangen ist. Der Angriff Russlands auf die Ukraine im März dieses Jahres gehört für mich zu den deprimierendsten politischen Vorgängen seit Jahrzehnten. Und ich weiß auch nicht, ob sich, wie manche Experten jetzt sagen, die Weltordnung mit diesem Krieg grundlegend verändern wird. Aber sicher ist, dass Tod und Leid eines Krieges sehr viel näher an unsere Grenze gerückt sind.

Und als die ersten Menschen aus der Ukraine an den deutschen Bahnhöfen ankamen und es großteils ehrenamtliche Helfer waren, die sie in Empfang nahmen, da waren wir uns in der Nussbaum Stiftung sofort einig, dass auch wir unseren Beitrag leisten wollen. So haben wir auf unserem Spendenportal gemeinsamhelfen.de die Aktion „Nothilfe Ukraine – Millionen Menschen brauchen unsere Hilfe“ ins Leben gerufen.

Wenige Monate später konnten wir den ersten Scheck über 20.000 Euro an unseren Partner vom Malteser Hilfsdienst übergeben, der auch in Baden-Württemberg Schutzsuchende in Auffangzentren mit dem Nötigsten versorgt.

Das war auch deshalb ein bewegender Moment, weil der Rahmen dafür ein Konzert unter dem Motto „Wir ziehen in den Frieden“ war mit 200 Sängerinnen und Sängern – darunter auch Musiker und Sänger aus der Ukraine wie auch Russland und Kasachstan. Eppingen war der richtige Ort dafür, denn dort engagieren sich die Bürger in besonderer Weise für die Geflüchteten. Nicht zuletzt dank des Deutsch-Russisch-Ukrainischen Gesellschaft Eppingen e. V., dem die Nussbaum Stiftung zu diesem Konzert 5.000 € spendete. 

Wir helfen hier Menschen, die schuldlos ihre Heimat verloren haben und vor dem Terror von Bomben und Raketen fliehen mussten. Aber wir helfen auch ein wenig uns selbst aus der Hilflosigkeit und Untätigkeit angesichts einer humanen Katastrophe vor unserer Haustür. Denn wir können etwas Sinnvolles tun, indem wir etwa Wohnraum zur Verfügung stellen, oder Hilfsorganisationen Geld spenden. Das Konzert in Eppingen war erst der Anfang. Am 14. Oktober veranstalten wir das Forum für Gesellschaftlichen Zusammenhalt Baden-Baden, und am Abend gibt es in Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Karlsruhe ein Konzert unter dem Motto „Sans Frontières“ mit einem internationalen Ensemble. Auch damit wollen wir eine Friedensbotschaft senden und ein Zeichen der Solidarität mit den Ukrainerinnen und Ukrainern setzen.  

Herzlichst,

Ihr Klaus Nussbaum